Nachhaltige Städteplanung - Grosse Worte, doch was steckt dahinter?
GEBÄUDE VERANTWORTLICH FÜR 40 PROZENT DER CO2-EMISSIONEN
Wie unsere Gebäude gebaut werden, trägt wesentlich zu den Emissionen bei, die sie früher oder eben später für die Nachfolgegenerationen produzieren. In der Planung unserer Stadtmitte, sollte Arbon vorbildlich zeigen, wie man heute baut. "Netto-Null". Dazu braucht es verbindliche Nachhaltigkeitsziele nach DGNB, BREEAM, SIA, NNBS oder KBOB.
«Netto-Null-Emissionen» bis 2030 oder 2050 wird oft gefordert in der von der Jugend ausgelösten weltweiten Klimabewegung.
Was bedeutet «Netto-Null-Emissionen»?
Der Weltklimarat zeigt im neusten IPCC-Bericht von 2018 auf, dass die Nettoemissionen auf Null reduziert werden müssen, um die globalen Temperaturen zu stabilisieren. Und dass jedes Szenario, welches keine Reduktion auf Null beinhaltet, den Klimawandel nicht aufhalten würde. Dieses Ziel wurde von der Schweiz, der EU und vielen anderen Staaten im Rahmen des Pariser Abkommens ratifiziert.
Da die Erde bereits auf geringe Änderungen des Anteils an CO₂, Methan und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre stark reagiert, muss der Ausstoss dieser Gase so weit reduziert werden, bis das ganze System wieder im Gleichgewicht ist. Netto-Null bedeutet, dass alle durch Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen durch Reduktionsmassnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen und somit die Klimabilanz der Erde netto, also nach den Abzügen durch natürliche und künstliche Senken (siehe: Was sind Negativemissionen?), Null beträgt. Damit wäre die Menschheit klimaneutral und die globale Temperatur würde sich stabilisieren.
Es gilt dabei jedoch: Je später dieses Ziel erreicht wird, desto höhere Negativemissionen sind nötig. Mehr dazu finden Sie im Beitrag zu den Negativemissionen oder im Beitrag zum eigenen CO₂-Budget.

Der Stand der Dinge
Die Wissenschaft spricht von der 5. Welle - einem Verlust der Spezienvielfalt in zehnfach schnellerem Tempo als "normal". Die Wahl von ökologischen Baumaterialien, eine hohe Anzahl Hochstammbäume und grösstmögliche Fläche unversiegelte Böden tragen auch in verdichtet bebauten Quartieren einen entscheidenden Beitrag für den Erhalt der Arten bei. Ausserdem fühlen sich die Menschen darin wohl!
Die Lösung heisst also:
Wenn verdichtet gebaut wird, dann anhand eines geeigneten Labels Nachhaltigkeits-Standards z.B. mit einem hohen Anteil an ökologischen Materialien in die Höhe bauen! So einfach ist's.
Bild Holzhochhaus
@marco: https://www.un.org/sustainabledevelopment/blog/2019/05/nature-decline-unprecedented-report/
Breeam & Co - Was bringen Nachhaltigkeits-Labels im Bau?
BREEAM ist ein ursprünglich aus Großbritannien stammendes Bewertungssystem für ökologische und soziokulturelle Aspekte der Nachhaltigkeit von Gebäuden.
Ob BREEAM, DGNB, SIA, NNBS, KBOB - All diese Zertifikate haben ein Ziel: Mehr Nachhaltigkeit in die Bautätigkeit bringen. Einzig ihre Gewichtung ist verschieden - je nachdem, ob es sich um Neubauten oder Renovationen handelt oder ob es um die Gestaltung eines ganzen Quartiers (wie bei uns im Zentrum von Arbon) eignet sich das eine Label besser als das andere. Kriterien werden zum Teil sehr umfassend ausgearbeitet:
- für die Art der Betriebsenergie
- den Komfort der Innenräume
- die Materialisierung (kann man die Baustoffe recyceln? Wie hoch sind die Emissionen beim Abbau?)
- Kosten/Wirtschaftlichkeit
- Soziologische Werte
- Verbindungen zur Umgebung
- Mobilität
und anderes mehr. Vom Bundesamt für Raumplanung gibt es dazu Merkblätter für die öffentliche Beschaffung.

NEIN zur vorgezogenen Zonenplanänderung Stadthof und zur Änderung des Baureglements, die eine nachhaltige Entwicklung vom Zentrum Arbon verhindern.