Das Zentrum Museumstangente verbindet Menschen und die verschiedenen Quartiere unserer Stadt. Um diesem berechtigten Anspruch an diesen zentralen Ort in Arbon gerecht zu werden braucht es eine hohe Baukultur.

Was ist "hohe Baukultur"?

Der Begriff alleine macht noch keine Aussage zur Qualität der gebauten Umwelt.

"Erst durch eine hohe Baukultur entsteht ein qualitätsvoll gestalteter Raum, der den wandelnden gesellschaftlichen Anforderungen gerecht wird und gleichzeitig seine historischen Eigenschaften wahrt. Eine hohe Baukultur führt zu inklusiven Orten, ist identitässtiftend, fördert das Wohlbefinden des Einzelnen und schafft gemeinsame Werte. Sie leistet einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Lebensraums."

So beschreibt es das BAK Bundesamt für Kultur. (Quelle Bundesamt für Kultur)

In Arbons neuem Stadtzentrum wurde  bis jetzt Vieles gut gemacht

Das muss und darf man anerkennen: So wurde das historisch sehr wertvolle HAMEL Gebäude hervorragend restauriert, ebenso die Musikschule, das SAURER Museum Depot und das angrenzende Presswerk. Die HRS hat hierzu stark beigetragen.

Auch hat die HRS die erworbene Webmaschinenhalle mit dem Verkauf für eine Million Schweizer Franken "zu einem Schnäppchenpreis" an den Kanton verkauft und damit den Weg für das Historische Museum des Thurgaus in Arbon geebnet. Das ist klug und ein grosser Coup für unsere Stadt – so wenn es gelingt, das Zentrum so attraktiv und vernetzt zu gestalten, dass entsprechend notwendige Besucherströme das Museum und andere auf hohe Besucherzahlen angewiesene Gewerbe diese auch tatsächlich aufsuchen.

Die HRS muss sich an dieser Stelle aber auch nicht als "Wohltäter von Arbon" darstellen. Denn bis zum heutigen Tag profitiert das Unternehmen HRS, Seewarte und andere von der Unterlassung des Kantons, wie vom Bund vorgesehen und jüngst im Bundesrechtsurteil von Münsingen_2/BL bestätigt, bei erheblichen Auf- und Umzonungen 20-60% Mehrwertabgabe von den Investoren für die Mitfinanzierung einzufordern. Eine solche verlangt der Bund für Einzonungen, sowie explizit auch für wesentliche Um- und Aufzonungen, damit die Kosten für eine nachhaltige Aufwertung von Quartieren eingesetzt werden können, wie zum Beispiel:

Infrastruktur- und Ausstattungskosten, etwa für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, die Erstellung von Rad- und Fusswegen, den Ausbau und die Aufwertung von Grün- und Freiräumen oder die Schaffung und -förderung soziokultureller Einrichtungen wie Kitas, Jugend- und Quartiertreffpunkten oder Alterseinrichtungen

Tipp: Mehr zum Thema Mehrwertabgabe in der Broschüre EspaceSuisse/ Raum&Umwelt 3/21 zum Thema Mehrwertabgabe

Man kann es dem Unternehmen HRS nicht übel nehmen, wenn die Politik des Kantons und der Stadt Arbon hier untätig bleiben. Forderungen nach einer fachlichen Abklärung blieben bis jetzt von Kantonsparlament Thurgau sowie dem Stadtparlament und dem Stadtrat Arbon unerhört. Wir sind der Meinung, dass die Bevölkerung über die Höhe entgangener Mehrwertabgaben bisheriger, laufender und zukünftiger wesentlicher Auf- und Umzonungen in der Stadt Arbon transparent informiert werden muss, bevor alle grossen Grundstücke der Stadt auf- und umgezont sind.

Die Vision Museums-Tangente 5.0 fordert Qualität für unser Zentrum

Was macht die Identität der Arbonerinnen und Arboner aus? Machen wir einen Blick zurück in die Vergangenheit unserer Stadt und wagen einen solchen in die Zukunft:
Da ist zum einen die SAURER, Heine und weitere Industrie Geschichte des Ortes, das ROTE Arbon mit seiner starken Arbeiterbewegung und politisch beachtlichen Stellung in der Schweiz. Im Metropol waren einst bedeutende Weltpolitiker zu Gast, nachzulesen im Buch Rot und röter.

Und da waren die vielen Eingewanderten- vor allem aus Italien, die bis heute das Stadtbild prägen. Was wäre Arbon ohne Salumi, Formaggi e Pasta Fresca?

Kinderfreundlich und Vielfältig

Der Wirtschaftsstandort Arbon hat auch heute vieles zu bieten. Dazu zählt auch ein Netzwerk von CARE- und Sozialer Arbeit. Arbon wurde mit dem UNICEF Label ausgezeichnet, welches Arbon als Kinderfreundliche Gemeinde auszeichnet. Auch hat Arbon eine riesige Vielfalt an Vereinen. Doch wo bildet unser Zentrum diese ab?

Die Vision Museumstangente setzt sich dafür ein, dass diese Werte im Zentrum sichtbar und mit allen Stadtquartieren vernetzt werden.

Wie leistet unser geplantes neues Zentrum einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Lebensraums?

Unternehmen und Organisationen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung des Ziels. Die Stadt Arbon kann in der ganzen Stadtentwicklung und Siedlungsplanung viel bewirken. Die Vision Museumstangente fordert, dass das Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung in der Gesamtplanung der Museumstangente formuliert wird. Genügend Grünflächen und eine erhöhte Sicherheit im Strassenverkehr muss besser berücksichtigt werden, Velorouten und der Langsamverkehr grosszügiger und Zukunfts-gerichtet geplant werden. Unsere Verwaltung hat eine grosse Auswahl an Möglichkeiten, konkrete Massnahmen für eine sicherere und nachhaltigere Entwicklung auf dem gesamten Gebiet der Museumstangente umzusetzen.

Voraussetzung ist, dass die Stimmbevölkerung sich für nachhaltige Ziele einsetzt– daher ist auch das Engagement jedes Einzelnen gefragt.

Auch die Investorin Seewarte AG kann einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Die Vision Museumstangente fordert dazu auf, dass Baufirmen klar definierte, nachhaltige und umweltschonende Baustoffe verwenden. Ökologisch höher bauen, dafür Aufenthaltsqualität und grosszügige unversiegelte Flächen in Aussenräumen schaffen, könnte ein Ansatz dazu sein.

Mit der Vision Museumstangente wird Nachhaltigkeit in Arbon zum Markenzeichen.

Ein Profil, welches das Image von Investorinnen und Unternehmen nachhaltig stärkt und unsere Stadt wirklich vorwärts bringt. Dadurch wird einerseits das firmeneigene Engagement sichtbar gemacht und anderseits zur Mitwirkung der Bevölkerung angeregt. Zusammen werden wir attraktiv. Und strahlen diese neue Gangart mit neuen Mobilitäten in andere Quartiere aus.

I have a dream:

ARBON wird in Zukunft ein gerne besuchter Ort von Städteplaner:innen aus der ganzen Schweiz. Die nachhaltige Entwicklung dieses Zentrums strahlt  in die Region aus und auch in andere Länder. Wie einst bei SAURER finden International Interessierte für nachhaltige Stadtentwicklungen den Weg nach Arbon, so wie das heute zum Beispiel in der deutschen Stadt Tübingen bereits passiert.

Fangen wir jetzt an und packen die Chance unserer Zeit in unserem Zentrum an!